Worum geht es?
KLARpsy-Texte bereiten Forschungsergebnisse aus der Psychologie für die Öffentlichkeit auf. Dieser KLARpsy-Text wurde von Mitarbeitenden des Leibniz-Instituts für Psychologie verfasst. Der KLARpsy-Text fasst die Übersichtsarbeit mit dem Titel Effectiveness of positive psychology interventions: a systematic review and meta-analysis zusammen. Diese Übersichtsarbeit beinhaltet eine Metaanalyse. Die Übersichtsarbeit wurde 2020 veröffentlicht. Sie stammt von Alan Carr und sechs weiteren Forschenden von der Universität Dublin in Irland.
Was war das Ziel der Übersichtsarbeit?
Hintergrund:
Techniken aus der
Forschungsfrage:
Mit ihrer Übersichtsarbeit wollten die Forschenden herausfinden: Hilft positive Psychologie dabei, das psychische Wohlbefinden zu steigern?
Wie sind die Forschenden in der Übersichtsarbeit vorgegangen?
Welche Studien haben die Forschenden für die Übersichtsarbeit gesucht?
Die Forschenden suchten nach Studien , die die Wirksamkeit von Techniken aus der
Welche Studien haben die Forschenden für die Übersichtsarbeit gefunden?
Die Forschenden haben 347 Studien aus den Jahren zwischen 1980 und 2018 gefunden, deren Ergebnisse sie zu einer Metaanalyse zusammenfassen konnten. Die Studien stammten aus 41 Ländern weltweit. Die meisten davon waren aus Nordamerika und Europa. Insgesamt wurden die Daten von 72 356 Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen untersucht.
Was haben die Forschenden in der Übersichtsarbeit gemacht?
In den 347 Studien schauten die Forschenden, ob sich Personen, die Techniken aus der positiven Psychologie anwenden, danach besser fühlen als Personen, die diese Techniken nicht angewendet haben. Sie sahen sich dabei sowohl positive Merkmale wie das allgemeine psychische Wohlbefinden als auch negative Merkmale, wie etwa
Was haben die Forschenden in der Übersichtsarbeit untersucht?
Folgende Merkmale haben die Forschenden untersucht:
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Wendeten die Personen Techniken aus der
positiven Psychologie an?- ja oder nein
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positive Merkmale, zum Beispiel
- psychisches Wohlbefinden
- Lebensqualität
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negative Merkmale, zum Beispiel
- Stress
- Ängstlichkeit
Hinweis der KLARpsy-Autor:innen
Sollten Ihnen Begriffe in diesem Abschnitt nicht vertraut sein, finden Sie eine Erklärung im KLARpsy-Wörterbuch.
Was sind die wichtigsten Ergebnisse?
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Personen, die Techniken aus der
positiven Psychologie angewendet haben, berichteten danach von einem höheren psychischen Wohlbefinden als Personen, die diese Techniken nicht angewendet haben.Hedges g betrug 0.39. Das entspricht einem kleinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen. -
Personen, die Techniken aus der positiven Psychologie angewendet haben, berichteten danach auch von einer höheren Lebensqualität als Personen, die diese Techniken nicht angewendet haben. Hedges g betrug 0.48. Das entspricht einem kleinen bis mittelgroßen Unterschied zwischen den beiden Gruppen.
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Personen, die Techniken aus der positiven Psychologie angewendet haben, fühlten sich danach weniger gestresst als Personen, die diese Techniken nicht angewendet haben. Hedges g betrug 0.58. Das entspricht einem mittelgroßen Unterschied zwischen den beiden Gruppen.
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Personen, die Techniken aus der positiven Psychologie angewendet haben, fühlten sich danach weniger ängstlich als Personen, die diese Techniken nicht angewendet haben. Hedges g betrug 0.62. Das entspricht einem kleinen bis mittelgroßen Unterschied zwischen den beiden Gruppen.
Wie lassen sich die Ergebnisse bewerten?
Was ist die Ursache für die Ergebnisse?
In der Übersichtsarbeit wurde gefunden, dass sich Personen, die über einen bestimmten Zeitraum Techniken aus der
Sind die Ergebnisse durch eingeschränktes Veröffentlichen von Studien verzerrt?
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Worum geht es? Eindeutige Forschungsergebnisse lassen sich leichter veröffentlichen als uneindeutige Ergebnisse. Das ist für Übersichtsarbeiten problematisch. Sie können unveröffentlichte Ergebnisse nämlich nicht berücksichtigen.
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Was bedeutet das für die vorliegende Übersichtsarbeit? Die Forschenden fanden Hinweise auf solche Verzerrungen. Sie nehmen deshalb an, dass der Unterschied im Befinden zwischen Personen, die Techniken aus der positiven Psychologie angewendet haben und denen, die diese nicht angewendet haben, tatsächlich kleiner ist als in ihrer Übersichtsarbeit berechnet.
Wie zuverlässig sind die Ergebnisse?
Die Forschenden geben zu bedenken: Die Ergebnisse der einzelnen Studien waren sehr verschieden. Das Ergebnis der Metaanalyse ist dadurch unsicherer. Das liegt unter anderem daran, dass es keine klar begrenzte Definition von positiver Psychologie gibt und viele verschiedene Techniken dazu gezählt werden. Die Qualität einiger Studien war außerdem gering. Zudem kann man nicht sagen, ob positive Psychologie auch längerfristig wirksam ist.
Welchen Alltagsbezug sehen die Forschenden in der Übersichtsarbeit?
Die Forschenden schließen aus den Ergebnissen, dass
Was ist noch zu beachten?
Wer hat die Übersichtsarbeit finanziert?
Die Erstellung der Übersichtsarbeit wurde nicht durch Dritte, zum Beispiel Stiftungen oder Unternehmen, finanziell gefördert oder unterstützt.
Berichten die Forschenden in der Übersichtsarbeit eigene Interessenkonflikte?
Die Forschenden berichten, dass keine